29.03.2023 :: Damen 1 :: Bericht

"Wir standen immer an der Wand"

Redakteur/Quelle: Michael Bundesmann / schwarzwaelder-bote.de

Villinger Volleyballerinnen schaffen in der Dritten Liga ein kleines Wunder. Nach dem letzten Heimspiel am Samstag soll richtig gefeiert werden. Die personellen Planungen laufen. Coach Sven Johansson spricht über die Lerneffekte.

Die Volleyballerinnen des TV Villingen haben in der Dritten Liga in den vergangenen Wochen ein kleines sportliches Wunder geschafft. Ende Januar stand der Aufsteiger noch abgeschlagen am Tabellenende. Intern gingen die Gedankengänge beim TV Villingen schon wieder hin in Richtung Regionalliga.

Der Rückblick
"Wenn wir unsere kommenden drei Heimspiele gegen Bad Vilbel, Sinsheim und Ulm nicht gewinnen, war es das für uns", hatte es Coach Sven Johansson Anfang Februar nüchtern auf den Punkt gebracht.
Die Villinger Mädels gingen mit dem Druck hervorragend um, feierten die drei geforderten Siege und machten mit dem 3:0 am Samstag in Offenburg den Klassenerhalt perfekt. „Die Zeit hat für uns gespielt. Unsere Mannschaft ist zu einer tollen Einheit zusammengewachsen", lobt der Villinger Trainer.

Die Stärke des Teams
Was Sven Kieninger, der Geschäftsführer des TV Villingen, an diesem Team besonders geschätzt hat? "Unsere Spielerinnen haben in der Vorrunde einiges an Rückschlägen wegstecken müssen. Aber sie haben nie den Glauben an sich verloren immer die Ruhe bewahrt. Andere Mannschaften zerfleischen sich in solchen Situationen intern dann schon einmal. Davon war bei uns noch nicht einmal ansatzweise etwas zu spüren."

Die Gedanken des Trainers
Von Sven Johansson ist am Samstag nach den 75 Minuten in Offenburg eine Riesenlast abgefallen, wie er zugibt: "Wir sind seit Saisonbeginn in der Liga immer mit dem Rücken zur Wand gestanden. Das zehrt vor allem mental an den Kräften." Auch für den Coach war diese Drittligasaison ein großer Lernprozess: "Ehrlich gesagt, habe ich die Dritte Liga nichtso stark erwartet."

Wie der Lerneffekt aussieht
Ob er schon die ersten Konsequenzen daraus zieht? "Ja, wir werden jetzt im Frühjahr nicht mehr so eine lange Pause machen wie früher. Unsere Spielerinnen müssen im Rhythrnus bleiben. Wir reduzieren in den kommenden Wochen zwar die Trainingseinheiten, doch arbeiten wir gezielt weiter an den Grundlagen. Dies ist vor allem für unsere junge Spielerinnen sehr wichtig", sagt Sven Johansson.

Die personellen Fragen
Er geht fest aus, dass es einen kleinen Umbruch im Kader gibt. „Wir wollen in den kommenden Tagen schnell Klarheit darüber haben, wer uns auch in der kommenden Saison weiter zur Verfügung steht - und wer nicht."
Es gibt einige personelle Fragen: Werden Marie Uhing (Studienort Heidelberg), Jule Gaißer (Freiburg) und Pauline Kemper (Tübingen) weiter den großen Aufwand auf sich nehmen und zwischen ihrer neuen Wahlheimat und Villingen hin- und herpendeln? Kommt Michelle Feuerstein nach ihrer Babypause zurück - oder tritt sie sportlich kürzer? Werden es die Verantwortlichen schaffen, externe Spielerinnen zum Drittligisten zu lotsen? Und zuletzt: Wer wird neuer Co-Trainer neben Sven Johansson?
Robert Senk übernimmt die dritte Mannschaft als Unterbau. Sven Johansson schwärmt im Rückblick: „Die jahrelange Zusammenarbeit mit Robert ging nicht besser. Das war einmalig."

Wie gefeiert wird
Am Samstagabend nach dem Heimspiel gegen den VfR Umkirch möchte die Mannschaft zusammen mit ihren Fans erst einmal in der Hoptbühlhalle den Klassenerhalt feiern. Verabschiedungen von Spielerinnen wird es nicht geben, aber traditionell wieder viele Dankeschöns an die Helfer rund ums Team. Die Villinger Mädels haben sich diesen unbeschwerten Saisonabschluss nach einem großen Lernjahr in der Dritten Liga sehr verdient. „Es ist eine Liga, die sehr gut zu uns passt", sagt Sven Kieninger abschließend.

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