20.02.2023 :: Damen 1 :: Bericht

Rote Laterne weggeschmettert

Redakteur/Quelle: Dietmar Zschäbitz / suedkurier.de

TV Villingen besiegt SV Sinsheim in drei Sätzen (25:21, 25:20, 25:15). Volleyballerinnen mit Galavorstellung.

Mitreißend, faszinierend, beeindruckend und bärenstark. Was die Villinger Volleyballerinnen am Samstag gegen den Tabellendritten zeigten, riss die rund 230 Zuschauer mehrfach von den Sitzen. Nahezu nie war zu sehen, welche Mannschaft Titelambitionen hat und welche um den Klassenerhalt kämpft. Mit einem großen Willen ausgestattet, spielten sich die Villingerinnen zeigten eine Galavorstellung. Fast alle Aktionen klappten. Der Lohn: Villingen hat die rote Laterne weggeschmettert und wahrte die Chancen auf den Klassenerhalt, der noch vor Wochen fast undenkbar erschien.

„Die Mannschaft hat sich ein großes Kompliment verdient. Sie hat sich exakt an die Vorgaben aus dem Training gehalten. So wie wir es einstudiert haben, so haben wir auch gespielt. Jede Spielerin hat jetzt ihre beste Position gefunden, und die Abstimmung wird immer besser“, strahlte TV-Trainer Sven Johansson nach der wohl besten Saisonleistung seiner Schützlinge. Dies erkannte auch Gästetrainer Peter Lember an. „Villingen war in Abwehr und Angriff sehr gut und hat eine starke Teamleistung gezeigt.“

Johansson setzte in der Anfangsformation wieder auf Evelina Judin, Pauline Kemper, Nikola Strack, Martina Sias, Lisa Spomer, Jule Gaisser und Libera Sonja Kühne, wechselte dann aber schnell Lisa Grünwald für Sias ein. Bis zum 9:9 verlief der Satz ausgeglichen. Dann zog Villingen mit 12:9 davon, und Lember nahm eine Auszeit, die sich sofort auswirkte. Sinsheim glich aus und lag plötzlich 19:16 vorne. Nun nahm auch Johansson eine Auszeit. Mit klasse Angaben von Grünwald drehte Villingen das Spiel vom 16:19 zum 20:19. Ab da lief der Villinger Motor im sechsten Gang, und die schlagstarke Pauline Kemper machte nach 23 Minuten den Satzball.

Johansson vertraute auch nach dem ersten Seitenwechsel der gleichen Formation. Erst mit dem 13:10 zog Villingen etwas davon und hielt in der Folge die Führung mit mindestens einem Punkt. Zwischenzeitlich durfte die junge Vanessa Spomer für Angaben ihr Drittliga-Heimdebüt geben, doch schnell wechselte der Coach wieder zur eingespielten Formation. „Es zeichnet uns aus, dass auch Spielerinnen mit wenig Einsatzzeiten die Mannschaft immer unterstützen. Auch ihnen gilt mein Dank“, fügte Johansson an. Sinsheim knallte gleich den ersten Villinger Satzball ins Netz.

Ein Punkt war damit den Gastgeberinnen sicher, doch Villingen wollte mehr. Nicht einen oder zwei, sondern drei. Zwar lag das Team in Satz drei mit 0:1 zurück, doch was folgte, animierte die Zuschauer zu stehenden Ovationen. Auf mehrere Villinger Aufschlagserien fand Sinsheim kein Mittel. Mit dem 13:6 war erstmals ein Abstand von sieben Punkten da. Die Villingerinnen spielten weiter Vollgas, dominierten die Partie und sicherten sich den dritten Satz mit zehn Punkten Unterschied. Kapitän Nikola Strack, die zudem als wertvollste Villinger Spielerin gewählt wurde, verwertete den Satz- und Matchball.

Stimmen zum Spiel
Lisa Spomer (Spielerin TV Villingen): „Die Verbesserungen in unserem Spiel sind immer deutlicher zu sehen. Wir haben die Fehler minimiert und die Abstimmung verbessert. Mit Beginn der Rückrunde sind wir im Rhythmus. Alles läuft viel flüssiger, und wir haben einen großen Willen. Wir wollen in der Liga bleiben.“
Martina Sias (Spielerin TV Villingen): „Die Entwicklung der Mannschaft ist deutlich zu sehen. Wir haben jetzt viel mehr Struktur in unserem Spiel. Es macht einen großen Spaß, vor allem wenn auch die Ergebnisse stimmen. Das Spiel war erneut ein Schritt in die richtige Richtung Klassenerhalt.“
Nikola Strack (Spielerin TV Villingen): „Ich finde es beeindruckend, wie uns die Fans gerade auch an einem Fasnetsamstagabend unterstützt haben. Wir wollten uns gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Bad Vilbel nochmals steigern, und das ist auch gelungen. Alle Spielerinnen haben alles aus sich herausgeholt. Eine starke Mannschaftsleistung.“

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